Romantisches Franken - Historische Städte

Internationales Sprachengewirr herrscht auf dem Marktplatz, wenn sich um die Mittagszeit die Fenster der Kunstuhr am Giebel der Ratsherrentrinkstube öffnen und Bürgermeister Nusch ansetzt zu seinem „Historischen Meistertrunk.“ Gotik, Renaissance und Barock, im herrlichen Rathaus vereint, auf der anderen Seite des Platzes lassen Fachwerkbauten und die hohen Patrizierhäuser den Blick rundum schweifen. Die St.-Jakobs-Kirche beherbergt auf der Westempore das wohl wertvollste Kunstwerk dieser Stadt, den HeiligBlut-Altar von Tilman Riemenschneider. Manche sehen in ihm auch den eigentlichen Auslöser des Fremdenverkehrs, da schon im frühen Mittelalter die Pilger auf ihrem langen Weg nach Spanien hier Rast machten. Auf der Rückseite des Hochaltares von Friedrich Herlin befindet sich neben den Bildern der Jakobslegende auch die älteste Darstellung Rothenburgs aus dem Jahre 1406. Interessant ist auch die St.-WolfgangsKirche am Klingentor. Zur Stadt hin zeigt sie prächtige alte Kirchenfenster, auf der anderen Seite wird an den Schiessscharten deutlich, dass sie Teil der Stadtmauer ist. Das Gotteshaus, auch als „Schäferskirche“ bezeichnet, beherbergt auch das Schäfertanzkabinett mit der Geschichte des „Historischen Schäfertanzes“. Das RothenburgMuseum hat in den Räumen des ehemaligen Dominikanerinnenklosters Einzug gehalten. Neben der ältesten Klosterküche, der Rothenburger Passion, der Judaika-Abteilung und den Gemälden von Arthur Wasse lohnt vor allem auch die „Sammlung Baumann“ mit ihren wertvollen Waffen und Fayencen einen Besuch. Im Mittelalterlichen Kriminalmuseum geht es nur vordergründig grausig und gewalttätig zu. Es ist das wichtigste Rechtskundemuseum im europäischen Raum und zeigt auf vier Etagen die Entwicklung der Rechtssprechung über sieben Jahrhunderte. Folterinstrumente und Schandmasken geben Beispiele für Zeiten, als der humane Strafvollzug noch nicht bekannt war. Einen Einblick in die sehr bescheidenen Lebensverhältnisse und die Arbeitswelt einfacher Menschen erhält man in den original eingerichteten Kämmerchen des Alt- Rothenburger-Handwerkerhauses. Im Deutschen Weihnachtsmuseum in den Räumen des Weihnachtsdorfes bleibt von den bescheidenen Anfängen des Christbaumschmuckes bis hin zu prachtvollen Glitzerbäumen keine Epoche ausgenommen. Über 450 Exponate zählt allein die Sammlung historischer Nussknacker. Sehenswertes & Museen Rothenburg ob der Tauber Führung: Rothenburg für Anfänger und Fortgeschrittene Man sollte sich bei seinem ersten Besuch in Rothenburg einer öffentlichen Stadtführung anschließen, die im Sommer täglich zwei Mal stattfindet. In knapp eineinhalb Stunden erfährt man das Wichtigste aus Geschichte und Kultur, kommt an allen Sehenswürdigkeiten und Kirchen vorbei und gewinnt so schon einen ersten Überblick. Treffpunkt: Marktplatz, 11 und 14 Uhr © Rothenburg Tourismus Service, F. Respondek ©Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger ©Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger 20

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